Pädagogische Schwerpunkte

  • Diversität: Interkulturelle Erziehung und Bildung           

Die Europäer haben die Uhr, wir haben die Zeit.
aus Afrika

Im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhundert leben wir in einer Zeit rasanter Veränderungen. Die Welt wird immer kleiner, sie nimmt immer stärker Züge eines globalen Dorfes („global village“ nach McLuhan) an. Auf diese sich verändernden Lebensbedingungen wollen wir die Erwachsenen von morgen schon heute vorbereiten. Dabei nimmt die Vermittlung von Fähigkeiten, sich mit Menschen in den verschiedensten Regionen und Ländern des Erdballs verständigen zu können, einen besonderen Platz ein. Von großer Bedeutung sind solche Kom­petenzen natürlich auch für das Zusammenleben der Menschen in lokalen Stadteilen von Groß­städten wie Berlin. Deshalb besteht einer unserer pädagogischen Schwerpunkte im Bereich der interkulturellen Erziehung und Bildung. Kinderland-Kinder müssen nicht verreisen, um die große weite Welt kennen zu lernen. Sie ist schon da. Das Kinderland bildet auf seine spezielle Weise eine Art transnationale bzw. internationale "community“- und das finden wir wirklich toll. Die Welt trifft sich im Kinderland!        

  • Freude am Sprechen, Spracherwerb, Sprachbildung und Sprachförderung    
  • Esel essen Nesseln nicht, Nesseln essen Esel nicht.
  • Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.
  • Zwölf zischelnde Schlangen schlängeln sich
    zwischen zwei spitzen Steinen.

    Ein weiterer, damit zusammenhängender Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit besteht in der fachkundigen Begleitung des Spracherwerbs (Erst-, Zweit- und Drittspracherwerb), der Förderung der Sprachkompetenz sowie der Vermittlung von Freude am Sprechen. Sprache und Sprechen kann Kindern unglaublichen Spaß machen, denn alle kommunikativen und sprachlichen Kompetenzen lassen sich spielerisch vermitteln: Die Mundmotorik kann im Spiel trainiert werden, Sprach- und Wortspiele verbreiten eine heitere und gelassene Atmosphäre, und Zungenbrecher und Nonsense-Sätze sorgen für Freude am Sprechen. Und Geschichten, seien sie spontan erfunden oder der einschlägigen Kinderliteratur entnommen, kommen tagtäglich zum Einsatz – weil sie eines der wichtigsten Medien kindgemäßer Reflexion sind. Kinderland-Kinder lernen darüber hinaus schon früh, dass die Welt mehrsprachig ist. Das ist übrigens ein Phänomen, das in den meisten Ländern unseres Planeten etwas ganz Übliches ist. Die Weltbevölkerung wächst überwiegend in zwei- oder mehrsprachigen Zusammenhängen auf.
    Weil wir das wissen, freuen wir uns über die vorhandenen und über jede neue Sprache, die in Kinderland-Familien gesprochen wird. Wir lernen viel dabei, beispielsweise auch dadurch, dass Kinderland-Eltern z.B. früher einmal Infos über freie Plätze (als es so etwas noch gab) in 12 oder mehr Sprachen übersetzt haben. Kinderland-Kinder wachsen ein-, zwei- oder in Einzelfällen gar dreisprachig auf. Und das Kinderland-Team, das selbst durch Diversität und multilinguale Kompetenzen gekennzeichnet ist, kennt sich ausgezeichnet aus in der Frage, wie mehrsprachiges Aufwachsen von Kindern je nach familiärer Konstellation am günstigsten zu gestalten ist. Als Verkehrssprache und Verständigungsmedium verwenden und vermitteln wir im Kinderland allerdings in erster Linie die deutsche Sprache – das aus gutem Grund: In einer Schullandschaft, die nur in Ausnahmefällen mehrsprachigen Unterricht befürwortet (wie es die wenigen Europaschulen tun), ist es für Schulanfänger unverzichtbar, in der zukünftigen Unterrichtssprache wirklich fit zu sein. Und in den Grundschulen des Mierendorff-Kiezes und unseres weiteren Einzugsbereiches ist das (leider) ausnahmslos Deutsch.   

Ich beherrsche die deutsche Sprache,
aber sie gehorcht nicht immer.

Alfred Polgar (österr. Schriftsteller)

Körper-, Sport- und Bewegungspädagogik

Wer Sport betrieben hat,
tut sich auch im Leben wesentlich leichter.

Josef Neckermann

Einen dritten Schwerpunkt der Kinderland-Pädagogik bildet die Körper-, Sport- und Bewegungspäda­gogik. Denn eine grund­legende Voraussetzung einer jeglichen kindgemäßen Entwick­lung besteht in der optimalen Förderung der Sinneswahrnehmung und der kindlichen Motorik. Es geht um das Be-Greifen, das Gewinnen von Ein-Sichten, das Ent-Decken der Welt mit allen Sinnen. Im Rahmen von Sport-, Bewegungs- und Schwimmangeboten geschieht dies mit einer besonderen Dynamik, Dichte und Intensität. Im Kinderland geht es dabei um die Vermittlung von Freude an der Bewegung und das Sammeln möglichst vielfältiger Bewegungserfahrungen, all dies verbunden mit Musik, Geschichten und situativen Anlässen des Kinderland-Alltags. Der Erwerb von Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer und Reaktionsschnelligkeit stärkt das Selbstbewusstsein des einzelnen Kindes, das Erkunden und Ausprobieren von Bewegungsbaustellen kommt seinem Forscherdrang im Sinne eines ganzheitlichen explorativen Lernens entgegen. Dass das Ganze auch der Gesundheit der Kinder dient, z.B. Haltungsschwächen vorbeugt sowie zur Organ- und Muskelkräftigung beiträgt, versteht sich von selbst.

Es gibt eine ganz besondere, in den Intelligenztheorien häufig vernachlässigte Art und Weise des Verstehens: Verstehen mittels des eigenen Körpers. Eine Unmenge von Dingen verstehen wir nur mittels unseres Körpers, jenseits des Bewußtseins, ohne über die Wörter zu verfügen, es auszudrücken.

Pierre Bourdieu (frz. Soziologe)

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